Vereinsgeschichte

Schon im Jahre 1929 bewegte der Fußballgedanke ein kleines Häufchen junger Menschen, jedoch ließen es die bescheidenen Verhältnisse nicht zu, sogleich einen großen Verein ins Leben zu rufen. Es wurde also zunächst nur Fußball gespielt und das auf Wiesen, die den Burschen von Gönnern zur Verfügung gestellt wurden. Im Jahre 1930 bzw. 1931, es liegen keine genauen Aufzeichnungen vor, wurde dann die DJK Unterglauheim (Deutsche Jugend Kraft) gegründet, deren erster Vorstand Vitus Wengert war, auf den Anton Oblinger folgte. Die damals bestehende Mannschaft kann somit als Gründungself des Fußballs in Unterglauheim bezeichnet werden.

Kurze Zeit später genügte es den Männern nicht mehr, auf Wiesen zu spielen und es äußerte sich der Wunsch, einen richtigen Sportplatz zu bauen. Dieser wurde dann mit Pickel und Schaufel in der ehemaligen Kiesgrube aus der Traufe gehoben, wo sich auch heute noch der Hauptplatz des Vereins befindet. Danach standen Spiele mit den Nachbargemeinden auf der Tagesordnung (u.a. Deisenhofen, Amerdingen, Dillingen, Steinheim, Lutzingen). Aus dieser Zeit stammt auch der erste Pokal der DJK, denn bei einem Pokalturnier in Tapfheim erreichten die Unterglauheimer Fußballer den ersten Platz. Beim Spiel in Diemantstein, das 1:1 endete, war der Ortspfarrer dermaßen erfreut über den Erfolg, dass er den Mannschaften Freibier spendierte. Man sagt, manch ein Spieler fand danach nicht mehr mit dem Fahrrad den Weg nach Hause. Mit der Machtergreifung 1933 wurde die DJK in Unterglauheim aufgelöst und damit verschwand auch der organisierte Sport im Dorf.

Erst nach dem Krieg wurde im Jahre 1946 von Georg Utz, Waldemar Ray und Ludwig Harnauer bei der Militärregierung Dillingen der Verein BC Unterglauheim angemeldet, an dessen Spitze wiederum Vitus Wengert stand. Die erste Saison in der 3. Liga Nordschwaben Donau wurde mit einem mittleren Tabellenplatz abgeschlossen (11 Siege, 6 Unentschieden, 11 Niederlagen 76:60 Tore). Neben den Heimkehrern spielten auch viele Vertriebene und Flüchtlinge Fußball, so dass der Kader der Mannschaft stolze 22 Spieler stark war, von denen noch Ludwig Harnauer, Franz Lindenmayer, Waldemar Ray, Felix Reitsam, Lorenz Schweyer und Georg Utz unter uns weilen. Eine große Stütze der Mannschaft war Waldemar Ray (jetzt Neu-Ulm), der in dieser Zeit als einer der besten Torhüter im Landkreis galt und auch zu mehreren Auswahlspielen berufen wurde. Zu dieser Zeit entwickelte sich der Fußball im Ort prächtig und es kamen auch viele Spieler aus den umliegenden Dörfern zum Spielen nach Unterglauheim, jedoch war der Verschleiß an Vorsitzenden ungemein groß. In der Zeit von 1946 bis 1957 hatte der Verein alleine 14 z.T. kommissarische Vorsitzende und sogar der damalige Ortspfarrer Zeller stand dem BCU vor.

Nachdem dann Josef Oberfrank in 5 Jahren mehr Konstanz in den turbulenten Verein brachte, wurde 1962 der langjährige Spieler Ludwig Harnauer Vorsitzender. Und auch das außersportliche Vereinsleben entwickelte sich sehr gut. Bereits 1946 wurden im Vereinslokal "Zum grünen Baum" der Fam. Weichenmeier bei der Weihnachtsfeier 2 Theaterstücke ( Heute mir, morgen dir", Der Anzingerbauer telefoniert") von den Spielern aufgeführt. Diese Feier hat bis heute überlebt und wurde ursprünglich im Grünen Baum" und beim Wirt" (Farn. Schweyer) begangen. Auch ein Sportheim gab es damals noch nicht, so dass sich die Spieler zuerst im Vereinslokal, später in der neuen Schule umkleiden mussten. In den 60er Jahren entwickelte sich auch der bereits traditionelle Faschingsumzug in Unterglauheim, der zunächst von den Schulkindern gestaltet wurde. Als dann alle Bürger mitmachen konnten, erfreute er sich immer größerer Beliebtheit und ist heute eine Institution im kulturellen Leben der Gemeinde.

In den 50er und 60er Jahren spielte die Truppe in der B- und C-Klasse ehe sie 1965 in der B-Klasse Meister wurde und zum ersten Mal in die A-Klasse aufstieg. 1969 wurde von der damaligen Lehrerin Elisabeth Härtel die Abteilung Gymnastik ins Leben gerufen und somit waren auch die Damen des Dorfes sportlich organisiert. Nachfolgerinnen in der Leitung waren Helga Zengerle und Ingrid Linder. Der Abstieg der Fußballmannschaft und ein Wechsel der Spielergeneration vollzog sich ab 1969. In diesem und dem Folgejahr wurde der BCU, nicht zuletzt wegen der Gründung des SC Blindheim-Gremheim, in die C-Klasse durchgereicht. Doch dieses Tal war nicht von Dauer.

Durch die gute Jugendarbeit von Jugendleiter Hans Pohl wurde eine starke Mannschaft geformt, die bereits 1974 wieder in der A-Klasse spielte. Um die Trainer Georg Seider und später Kurt Gubisch bildeten Spieler wie Josef Scherer, Karl Wittmann, Josef und Werner Bobinger, Hans Uhl, Franz Gerstmayer, Josef Wirth, Franz Schweyer und Leonhard Reiser eine Mannschaft, die viele Jahre gemeinsam in der A-Klasse spielte, und dort auch überwiegend in der Spitzengruppe vertreten war. In dieser Zeit (1974-1976) wurde auch durch Eigenleistung das Sportheim in der heutigen Form gebaut, ehe das Gebäude im kommenden Jahr 2006 erweitert wird. Im Jahre 1975 initiierte Jugendleiter Dieter Zengerle das dem verstorbenen Jugendspieler Rudi Heider gewidmete Gedächtnisturnier, das heute als Jedermanntumier stattfindet.


Bereits 1978 scheiterte der BSCU knapp am Bezirksliga Aufstieg, als man in Wertingen im Relegationsspiel gegen den VSC Donauwörth verlor. Als dritte Sparte des BSCU wurde 1982 die Tennisabteilung gegründet (siehe eigene Chronik). Im Jahre 1984 war dann eine der größten Sternstunden im Unterglauheimer Fußball. 1200 Zuschauer fieberten in Donauwörth mit den Mannschaften des BSCU und Schwörsheim um den Aufstieg in die Bezirksliga mit. Durch die Tore von Uli Schweyer und Hans Uhl sicherte sich der von Fritz Zengerle trainierte BCU das 2:1 und stieg zum ersten und einzigen Mal für eine Saison in die Bezirksliga auf.

Nach zwei Spielzeiten in der A-Klasse kam der Abstieg in die B- und später auch C-Klasse, was dem BCU, aufgrund von zwei Aufstiegen, den Ruf als Fahrstuhlmannschaft einbrachte. Ein zweiter Fußballplatz wurde 1989 als Trainingsstätte eingerichtet, das letzte große Bauvorhaben von Ludwig Harnauer, der dem Verein 29 Jahre voran stand und dessen Erbe im Jahre 1991 Franz Schweyer antrat. Unter seiner Führung gewann der BSCU als erste C-Klassen Mannschaft 1991 den Sparkassenpokal und stieg 1997 in die B-Klasse auf, was allerdings nur ein kurzes Intermezzo war. Die jüngste Sparte, Aerobic, gründete sich im Jahre 1996 um die damalige Leiterin Inge Zangl.

Nach etlichen Jahren übernahm 2003 Anneliese Zengerle das Ruder. Die Jugendarbeit wurde mit Jugendleiter Günther Goder immer mehr erweitert, auch in einer Spielgemeinschaft mit den Nachbarvereinen zunächst aus Blindheim und dann aus Schwenningen, so dass heute der überwiegende Teil der Spieler im Seniorenbereich aus ehemaligen Jugendspielern besteht. Im Jahre 2000 trat dann Karl Feistle an die Spitze des im Jubiläumsjahr 360 Mitglieder zählenden Gesamtvereins. Die eigenen Jugendspieler waren es dann auch, die 2005 nach acht Jahren A-Klasse Donau 2 unter der Regie von Peter Aust wieder als Meister den Aufstieg geschafft haben.

 

In den ersten 3 Jahren nach dem Aufstieg konnte sich die Mannschaft in der oberen Region wiederfinden. Nach einem Trainerwechsel hin zu Benjamin Jall und einem abflauen der Euphorie begann jedoch der Abstiegskampf im 4. Jahr Kreisklasse West 2. Otto Mayer gab der Mannschaft neue Energie und verhalf ihr somit zum Klassenerhalt.

 

In der darauffolgenden Saison wurden die Aktiven in die Kreisklasse Nord 2 umgruppiert und hatte mit dem neuen Trainer Makrem Mahar zahlreiche neue, unbekannte Gegner. In den ersten beiden Jahren sprangen zwei fünfte Plätze heraus. Doch in der dritten Saison folgte ein Einbruch und die Klasse konnte erst im Relegationsspiel gegen den FSV Reimlingen in Ebermergen gehalten werden. Torschützen waren Patrick Ulbrich und Daniel Reiser. Gründe hierfür waren zahlreiche Verletzungen, Abgänge und eine nur mäßige Trainingsbeteiligung. Trotz vieler negativer Sonntage konnte die Mannschaft die beiden Derbys gegen den FC Donauried deutlich gewinnen. In der neuen Saison konnte leider auch der neue Trainer Alexander Bschorer die Mannschaft nicht wieder auf Erfolg trimmen, womit wieder Otto Mayer ins Spiel kam und mit der Mannschaft die letzten 5 Spiele in Folge gewann und somit den Klassenerhalt schaffte. Otto Mayer wurde daraufhin zum Ehrenmitglied des BSC Unterglauheim ernannt. Wiederum probierte man es mit einem neuen Übungsleiter. Deniz Samsa übernahm das Ruder. Doch bis auf eine positive Derbysaison (1:1 und 3:2 gegen den FC Donauried) verlief die Saison enttäuschend und man stieg als Vorletzter in die A-Klasse West 3 ab.

 

Trotz zahlreicher Abgänge tritt der BSCU mit einer jungen, fast komplett aus einheimischen Spielern bestehenden 1. Mannschaft nun in der Saison 2013/2014 mit Christian Cretu-Konnerth als Trainer der Rot-Schwarzen an...

 

Bild Wiedergründungself
Wiedergründungself

Wiedergründungself aus dem Spieljahr 1947/48: stehend von links: Xaver Schweyer, Unterglauheim, Xaver Schweyer, Blindheim, Bernhard Xnötzinger, Josef Reiner, Hermann Schwager, Ludwig Harnauer, J. Dabrowsky, Martin Gerstmeier, Sitzend von links: Hubert Zangl, Waldi Ray, Leonhard Zengerle

Bild Jubiläumself
Jubiläumself

Jubiläumself aus dem Jahre 1979: Stehend von links: Trainer Fritz Zengerle, Josef Wirth, Leonhard Reiser, Josef Bobinger, Franz Schweyer, Hans Uhl, Anton Hofer, Karl Hofer. 1, Vorsitzender Ludwig Harnouer, Kniend von links: Josef Beck, Ulrich Schweyer, Josef Scherer, Karl Wittmann, Günther Goder

Bild Aufstieg Bezirksliga
Aufstieg Bezirksliga

Aufstieg in die Bezirksliga. Stehend von links: Betreuer Moritz Behringer, Trainer Fritz Zengerle, Franz Gerstmayer, Konrad Baur, Vitus Schmid, Hans Seifert, Rudi Monz, Hans Uhl, Ludwig Harnauer, Kniend von links: Erhard Gerstmeier, Thomas Knötzinger, Josef Scherer, Ulrich Schweyer, Bernhard Winter, Karl Wittmann, Franz Schweyer